Das Hafenbecken und der Aushub

Neben der Diskussion um die Mittelgasanlage, die bei manchen inzwischen gar zur Sondermüllanlage mutierte, hat sich mittlerweile eine skurrile Diskussion um die Arbeiten am Hafenbecken entflammt.

Es geht darum, daß der Boden des Hafenbeckens im Laufe der Zeit immer welliger geworden ist und einer Begradigung bedarf, damit Schiffe dort weiterhin ungehindert be- und entladen werden können. Da es sich bei den Arbeiten im Hafen vorwiegend um das Verladen von Öl und Brennstoffen handelt, ist natürlich sogleich die Vermutung aufgekommen, der Sand des Hafenbeckens könne kontaminiert sein. Alleine dieses Gerücht reicht hierzulande aus, um Panik auszulösen.

Geplant ist, den Aushub auf einem benachbarten Grundstück zwischenzulagern, um ihn auszutrocknen. Das trockene Material soll dann wiederum abtransportiert werden. Die Gemüter erhitzen sich an genau diesem Vorgang, weil man vermutet, daß auf diese Weise Gifte in den Boden gelangen.

Ich frage mich, was ich von dieser Diskussion halten soll. Wenn der Grund des Hafens tatsächlich schwer kontaminiert sein soll, dann ist schon jetzt das Grundwasser gefährdet, nicht erst dann, wenn der Aushub im Auffangbecken daneben lagert. Die BGS, in ihren Horrorszenarien unübertrefflich, ließ jetzt überhöhte Zinkgehalte im Boden nachweisen. Der Witz an der Sache ist, daß sie selber in einer Pressemitteilung (MoPo 3.5.2006) zugibt, daß diese Werte unterhalb derjenigen liegen, die für Ackerböden zulässig sind. Aber dennoch befüchtet man Arges.

So sehr Umweltschutz wichtig und notwendig ist, so sehr ist aber auch eine angemessene und sachliche Diskussion über mögliche Umweltbelastungen. So manch einer scheint die Wichtigkeit seines eigenen Standpunktes heben zu wollen, indem er möglichst laut und gehaltlos herumposaunt.

.Carsten Jung

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