Stillose Affären – das archäologische Schaufenster

Auf dem Rheinland-Pfalz-Tag wurde bekanntlich das archäologische Schaufenster eingeweiht, ein Paradebeispiel für die kommunale Verschwendung von Steuergeldern.

Dem FDP-Kreisverband war nie klar, wofür Speyer solch eine Einrichtung benötigt. Es scheint wirklich keinen anderen Grund dafür zu geben, als der, daß sonst ja die dafür zur Verfügung stehenden Fördermittel verfallen würden.

Jetzt hat die Stadt ihren Schuldenberg erhöht und das archäologische Schaufenster, gestalterisch ein Jammertal, kann offenbar aus personellen und finanziellen Gründen nicht so wie vorgesehen betrieben werden.

Es muß in diesem Zusammenhang einmal nachgedacht werden, inwiefern das kommunale Ausgabeverhalten noch allgemein zu tollerieren ist – oder wieso Kommunen fiskalisch zum Geldausgeben gezwungen werden. Die Kommunen klagen gerne über ihre finanzielle Knappheit, schmeißen dann aber jederzeit gerne, unter Aufbringung fadenscheinigster Begründungen, mit beiden Händen das Geld zum Fenster hinaus.

Speyer selber muß sich fragen, ob es sein hervorragendes Ensembel historischer Bauwerke zur seelenlosen, disneyhaften Kullisse verkommen lassen möchte. Müssen wir wirklich alles in dieser Stadt dem Tourismus unterwerfen? Beim archäologischen Schaufenster darf man getrost daran zweifeln, ob es überhaupt, abgelegen wie es plaziert ist, jemals einem Touristen auffallen wird.

.Carsten Jung

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